Willigis Jäger (1925 bis 2020)
Ein Nachruf mit aktuellen Bezügen
Wegbereiter einer zukunftsfähigen Spiritualität
„Was ist der Sinn unseres Lebens auf diesem unbedeutenden Staubkorn am Rande des Weltalls?“ Diese Frage stellte der deutsche Benediktinerpater Willigis Jäger gerne, um die zuhörenden Menschen zum Reflektieren zu bringen über die Bedeutung des Menschseins an sich und über das Verhältnis des einzelnen zur Natur und der Schöpfung im Ganzen. Dreht sich alles um uns? Worum geht es? Wofür leben wir? Woher kommen wir und wohin gehen wir nach unserem Tod? Willigis Jäger ist vergangenen Freitag am 20. März 2020 kurz nach seinem 95. Geburtstag an seinem langjährigen Lebens- und Wirkungsort, dem Benediktushof Holzkirchen nahe dem bayerischen Würzburg verstorben. Worin liegt die Bedeutung dieses Mannes, der mit seinen Ansichten und seiner Lebenshaltung innerhalb und ausserhalb der Kirche polarisierte?
Viele Menschen fühlen sich den traditionellen großen Religionsgemeinschaften nicht mehr verbunden, gleichzeitig gibt es eine große Sehnsucht nach Spiritualität und Verbundenheit. Willigis Jäger zeigte mit seinem Wirken seit den 1980er Jahren auf, wie eine zukunftsfähige, aufgeklärte Spiritualität aussehen kann und die gegenwärtigen Krisen zeigen, wie dringend wir als Menschheit einer solchen neuen gemeinsamen geistigen Haltung bedürfen.
Willigis Jäger wurde 1925 in der Nähe von Aschaffenburg im fränkischen Bayern geboren, nach dem 2. Weltkrieg trat er in die Abtei Münsterschwarzach ein und wurde 1952 zum katholischen Priester geweiht. Durch Missionsaufenthalte in Asien und die Begegnung mit Pater Hugo Enomiya Lasalle begann er sich intensiv auch mit den östlichen spirituellen Lehren auseinanderzusetzen. 1972 wurde er für 6 Jahre Schüler des Zen-Meisters Yamada Ko-Un Roshi und erhielt von ihm 1980 den Auftrag, selbst ZEN zu lehren, in weiterer Folge wurde er 1996 als ZEN-Meister initiiert. Willigis Jäger wandte sich damit aber nicht ab vom christlichen Glauben, sondern erkannte hinter den äusserlich verschiedenen Traditionen den verbindenden mystischen Kern: die lebendige Erfahrung der liebevollen Verbundenheit mit allem Lebendigen im Inneren, unabhängig von religiös-klerikalen Dogmen im Äusseren. Erfahrungen solcher Art können einen tiefgreifenden Wandel im Inneren des Menschen bewirken und werden auch als mystische Erfahrungen bezeichnet. Während mystische Praktiken die Basis der östlichen Traditionen bilden, tun sich die westlichen kirchlichen Institutionen seit altersher damit eher schwer. Im christlichen Kulturraum sind es bis heute vor allem die Klöster, die meditative Praktiken pflegen. Mystiker gab es in allen Kulturen, sie sind die religiösen Freidenker, die sich oftmals gegen die kirchlichen Macht- und Würdenträger stellten und daher von Seiten der religiösen Institutionen zum Teil verfolgt und auch hingerichtet wurden.
Willigis Jäger baute ab den 1980er Jahren in und um Würzburg eine spirituelle Weggemeinschaft auf, die sich den mystischen Traditionen sowohl des Christentums, als auch des ZEN und anderer Traditionen widmete. Das führte zu Auseinandersetzungen mit seiner katholischen Amtskirche, von der ihm unter Kardinal Ratzinger 2002 ein kirchliches Rede- und Schreibverbot auferlegt wurde. Gemeinsam mit der stiftenden Unternehmerin Gertraud Gruber gründete Willigis Jäger 2003 den Benediktushof Holzkirchen nahe Würzburg, wo er ab da lebte und wirkte. Der Benediktushof gilt heute als das große renommierte Seminarzentrum für interkonfessionelle Spiritualität im deutschen und europäischen Sprachraum.
Was ist die Bedeutung dieser Form der Spiritualität für uns heute? Sie kann von Menschen aller Kulturen praktiziert werden und ist nicht auf das Jenseits ausgerichtet, sondern führt uns mitten hinein in den Alltag, in die Gegenwärtigkeit des jetzigen Moments, zu einem achtsamen Handeln in liebevoller Verbindung mit allem Lebendigen. Das führt uns indirekt zur Problematik unserer gegenwärtigen Situation:
Wir stehen heute als Menschheit vor vielfältigen Herausforderungen: Das Klima droht aus dem Gleichgewicht zu geraten, dadurch verstärkt sich die globale ungerechte Verteilung von Land und Ressourcen massiv, die Menschen der westlichen Welt leben im Wohlstand auf Kosten anderer, leiden gleichzeitig aber an einem Mangel an Sinn in ihrem Leben. Es wirkt paradox, dass eine zusätzliche aktuelle Krise, die derzeit fast die ganze Welt in Atem hält, unser getriebenes Leben plötzlich zum Stillstand bringt und damit einen wertvollen Impuls zum Überdenken unserer Lebenshaltungen bewirkt.
Ein riesiges „Innenhalten“ führt zur Entschleunigung unserer hektischen westlichen Welt, lässt vorübergehend die Natur aufatmen durch die Reduktion des Flug- und sonstigen Verkehrs. UND: Politiker aller Staaten stellen den Wert von Menschenleben ÜBER den Wert von Wirtschaftswachstum und Geld! Maßnahmen, die zur Abwendung des Klimawandels schon längst getroffen hätten werden können, werden angesichts der Corona-Krise im Eiltempo beschlossen! Wir besinnen uns auf den Wert des Miteinanders, den Wert des einzelnen Menschenlebens! Es zeigt sich, dass wir diese und alle Herausforderungen als Menschheit nur gemeinsam bewältigen können. Was hat uns in diese Krise geführt?
In früheren Zeiten haben sich Menschen kollektiv den unterschiedlichen religiösen Gottesbildern untergeordnet. Mit der Aufklärung begannen auch einfache Bürger religiöse Autoritäten zu hinterfragen und mit der Technik und Wissenschaft der Moderne starb das alte Gottesbild vom kontrollierenden richtenden Vater. Sosehr diese Entwicklung wichtig war, ist sie insofern über das Ziel hinausgeschossen, als wir mit dem alten Gottesbild auch unsere geistige Verbindung zu einem Größeren Ganzen, das uns übersteigt, verloren haben und ethische Werte nur mehr anwenden, wo es uns gefällt. Erlaubt war ab da alles machbare, auch wenn es zerstörerisch auf Mensch und Natur wirkte. Statt geistiger - ethischer Werte bekamen bekamen Geld, Erfolg und Wirtschaftswachstum ohne Limit die oberste Priorität. Das Motto: „Geiz ist geil!“ zeigt die egoistische Grundhaltung der westlichen Konsumwelt. An diesem Punkt holt uns jetzt eine Krise ein, die fragt: „Wem setzen wir die „Krone“ (lateinisch: corona) auf?“, mit anderen Worten: „Für welche Werte leben wir eigentlich?“
Das alte Denken der Trennung hat uns in die Krise geführt: Wir Menschen hier - Gott dort. Materie hier - Geist dort. „Wir“ gegen „die Anderen“. Religion A gegen Religion B. Nation A gegen Nation B, usw. ... Herausführen kann uns nur eine neue Form des Denkens und Bewusstseins, die das Verbindende vor das Trennende stellt und ethische Werte wie Fürsorge und Miteinander in den Vordergrund. Eine neue Form der Spiritualität, die uns als Individuen mit allem anderen verbindet. Eine neue Form des Lebens und Wirtschaftens, in der das Innehalten und Reflektieren mit zur Entwicklung gehören! Dazu haben uns die Religionen immer schon aufgerufen. Der Kern der großen religiösen Traditionen ist die Erfahrung der liebevollen Einheit mit sich selbst, der Mitwelt und dem Großen Ganzen, die Mystiker aller Kulturen haben uns das gelehrt. Vom großen Theologen Karl Rahner stammt das Zitat: „Der Fromme/ Der Mensch der Zukunft wird ein Mystiker sein, oder er wird nicht mehr sein.“
Willigis Jäger verwendete den Vergleich der Welle mit dem Meer. Einzelne Wellen tauchen in ihrer individuellen Form aus dem großen Meer auf und kehren dorthin zurück. „Wir sind ein Tanzschritt Gottes“ pflegte er zu sagen, - eine individuell einzigartige Ausformungen des Großen Göttlichen Ganzen, verbunden mit allen anderen Lebewesen. Wir existieren nicht getrennt voneinander! Daher müssen wir auch Verantwortung füreinander übernehmen! Die Quantenphysik scheint diesen Paradigmenwechsel zu bestätigen. Diesen Quantensprung in unserem Denken von einem personalen Gott ausserhalb zu dem persönlich erfahrbaren Empfinden als Teil dieses transzendenten Großen Ganzen, das sich in uns und in der ganzen Schöpfung mit all ihrer Schönheit, aber auch ihrem Leid ausdrückt, hat Willigis uns gelehrt. Sein Leben ist am 20. März, dem Tag des Frühlingsanfangs im Jahr 2020 zu Ende gegangen. Frühling bedeutet Beginn des neuen Wachstums in der Natur. Machen wir uns auf, dieses neue Leben mit einem neuen Bewusstsein zu beginnen!
Verfasserin: Jutta Spitzmüller, MA
A-7432 Oberschützen, Willersdorf 38, phone: 0043/680/1089330
jutta.spitzmueller@utanet.at www.juttaspitzmueller.at
Quellenverzeichnis biographische Daten Willigis Jäger:
Website der Stiftung West-Östliche Weisheit:
Links und Buchempfehlungen:
Bücher von Willigis Jäger u.a.:
„Die Welle ist das Meer“, Verlag Herder GmbH
„Kontemplation, ein spiritueller Weg“, Verlag Herder GmbH
„Auf der Suche nach dem Sinn“ , Verlag Via Nova
Von Frido und Christine Mann ist im S. Fischer Verlag erschienen:
„Es werde Licht“ - Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik.
Viele Menschen fühlen sich den traditionellen großen Religionsgemeinschaften nicht mehr verbunden, gleichzeitig gibt es eine große Sehnsucht nach Spiritualität und Verbundenheit. Willigis Jäger zeigte mit seinem Wirken seit den 1980er Jahren auf, wie eine zukunftsfähige, aufgeklärte Spiritualität aussehen kann und die gegenwärtigen Krisen zeigen, wie dringend wir als Menschheit einer solchen neuen gemeinsamen geistigen Haltung bedürfen.
Willigis Jäger wurde 1925 in der Nähe von Aschaffenburg im fränkischen Bayern geboren, nach dem 2. Weltkrieg trat in die Abtei Münsterschwarzach ein und wurde 1952 zum katholischen Priester geweiht. Durch Missionsaufenthalte in Asien und die Begegnung mit Pater Hugo Enomiya Lasalle begann er sich intensiv auch mit den östlichen spirituellen Lehren auseinanderzusetzen. 1972 wurde er für 6 Jahre Schüler des Zen-Meisters Yamada Ko-Un Roshi und erhielt von ihm 1980 den Auftrag, selbst ZEN zu lehren, in weiterer Folge wurde er 1996 als ZEN-Meister initiiert. Willigis Jäger wandte sich damit aber nicht ab vom christlichen Glauben, sondern erkannte hinter den äusserlich verschiedenen Traditionen den verbindenden mystischen Kern: die lebendige Erfahrung der liebevollen Verbundenheit mit allem Lebendigen im Inneren, unabhängig von religiös-klerikalen Dogmen im Äusseren. Erfahrungen solcher Art können einen tiefgreifenden Wandel im Inneren des Menschen bewirken und werden auch als mystische Erfahrungen bezeichnet. Während mystische Praktiken die Basis der östlichen Traditionen bilden, tun sich die westlichen kirchlichen Institutionen seit altersher damit eher schwer. Im christlichen Kulturraum sind es bis heute vor allem die Klöster, die meditative Praktiken pfegen. Mystiker gab es in allen Kulturen, sie sind die religiösen Freidenker, die sich oftmals gegen die kirchlichen Macht- und Würdenträger stellten und daher von Seiten der religiösen Institutionen zum Teil verfolgt und auch hingerichtet wurden.
Willigis Jäger baute ab den 1980er Jahren in und um Würzburg eine spirituelle Weggemeinschaft auf, die sich den mystischen Traditionen sowohl des Christentums, als auch des ZEN und anderer Traditionen widmete. Das führte zu Auseinandersetzungen mit seiner katholischen Amtskirche, von der ihm unter Kardinal Ratzinger 2002 ein kirchliches Rede- und Schreibverbot auferlegt wurde. Gemeinsam mit der stiftenden Unternehmerin
Gertraud Gruber gründete Willigis Jäger 2003 den Benediktushof Holzkirchen nahe Würzburg, wo er ab da lebte und wirkte. Der Benediktushof gilt heute als das große renommierte Seminarzentrum für interkonfessionelle Spiritualität im deutschen und europäischen Sprachraum.
Was ist die Bedeutung dieser Form der Spiritualität für uns heute? Sie kann von Menschen aller Kulturen praktiziert werden und ist nicht auf das Jenseits ausgerichtet, sondern führt uns mitten hinein in den Alltag, in die Gegenwärtigkeit des jetzigen Moments, zu einem achtsamen Handeln in liebevoller Verbindung mit allem Lebendigen. Das führt uns indirekt zur Problematik unserer gegenwärtigen Situation:
Wir stehen heute als Menschheit vor vielfältigen Herausforderungen: Das Klima droht aus dem Gleichgewicht zu geraten, dadurch verstärkt sich die globale ungerechte Verteilung von Land und Ressourcen massiv, die Menschen der westlichen Welt leben im Wohlstand auf Kosten anderer, leiden gleichzeitig aber an einem Mangel an Sinn in ihrem Leben. Es wirkt paradox, dass eine zusätzliche aktuelle Krise, die derzeit fast die ganze Welt in Atem hält, unser getriebenes Leben plötzlich zum Stillstand bringt und damit einen wertvollen Impuls zum Überdenken unserer Lebenshaltungen bewirkt.
Ein riesiges „Innenhalten“ führt zur Entschleunigung unserer hektischen westlichen Welt, lässt vorübergehend die Natur aufatmen durch die Reduktion des Flug- und sonstigen Verkehrs. UND: Politiker aller Staaten stellen den Wert von Menschenleben ÜBER den Wert von Wirtschaftswachstum und Geld! Maßnahmen, die zur Abwendung des Klimawandels schon längst getroffen hätten werden können, werden angesichts der Corona-Krise im Eiltempo beschlossen! Wir besinnen uns auf die Werte des Miteinanders, den Wert des einzelnen Menschenlebens! Es zeigt sich, dass wir diese und alle Herausforderungen als Menschheit nur gemeinsam bewältigen können. Was hat uns in diese Krise geführt?
In früheren Zeiten haben sich Menschen kollektiv den unterschiedlichen religiösen Gottesbildern untergeordnet. Mit der Aufklärung begannen auch einfache Bürger religiöse Autoritäten zu hinterfragen und mit der Technik und Wissenschaft der Moderne starb das alte Gottesbild vom kontrollierenden richtenden Vater. Sosehr diese Entwicklung wichtig war, ist sie insofern über das Ziel hinausgeschossen, als wir mit dem alten Gottesbild auch unsere geistige Verbindung zu einem Größeren Ganzen, das uns übersteigt, verloren haben und ethische Werte nur mehr anwenden, wo es uns gefällt. Erlaubt war ab da alles machbare, auch wenn es zerstörerisch auf Mensch und Natur wirkte. Statt geistiger - ethischer Werte bekamen bekamen Geld, Erfolg und Wirtschaftswachstum ohne Limit die oberste Priorität. Das Motto: „Geiz ist geil!“ zeigt die egoistische Grundhaltung der westlichen Konsumwelt. An diesem Punkt holt uns jetzt eine Krise ein, die fragt: „Wem setzen wir die „Krone“ (lateinisch: corona) auf?“, mit anderen Worten: „Für welche Werte leben wir eigentlich?“
Das alte Denken der Trennung hat uns in die Krise geführt: Wir Menschen hier - Gott dort. Materie hier - Geist dort. „Wir“ gegen „die Anderen“. Religion A gegen Religion B. Nation A gegen Nation B, usw. ... Herausführen kann uns nur eine neue Form des Denkens und Bewusstseins, die das Verbindende vor das Trennende stellt und ethische Werte wie Fürsorge und Miteinander in den Vordergrund. Eine neue Form der Spiritualität, die uns als Individuen mit allem anderen verbindet. Eine neue Form des Lebens und Wirtschaftens, in der das Innehalten und Refektieren mit zur Entwicklung gehören! Dazu haben uns die Religionen immer schon aufgerufen. Der Kern der großen religiösen Traditionen ist die Erfahrung der liebevollen Einheit mit sich selbst, der Mitwelt und dem Großen Ganzen, die Mystiker aller
Kulturen haben uns das gelehrt. Vom großen Theologen Karl Rahner stammt das Zitat: „Der Fromme/ Der Mensch der Zukunft wird ein Mystiker sein, oder er wird nicht mehr sein.“
Willigis Jäger verwendete den Vergleich der Welle mit dem Meer. Einzelne Wellen tauchen in ihrer individuellen Form aus dem großen Meer auf und kehren dorthin zurück. „Wir sind ein Tanzschritt Gottes“ pfegte er zu sagen, - eine individuell einzigartige Ausformungen des Großen Göttlichen Ganzen, verbunden mit allen anderen Lebewesen. Wir existieren nicht getrennt voneinander! Daher müssen wir auch Verantwortung füreinander übernehmen! Die Quantenphysik scheint diesen Paradigmenwechsel zu bestätigen. Diesen Quantensprung in unserem Denken von einem personalen Gott ausserhalb zu dem persönlich erfahrbaren Empfnden als Teil dieses transzendenten Großen Ganzen, das sich in uns und in der ganzen Schöpfung mit all ihrer Schönheit, aber auch ihrem Leid ausdrückt, hat Willigis uns gelehrt. Sein Leben ist am 20. März, dem Tag des Frühlingsanfangs im Jahr 2020 zu Ende gegangen. Frühling bedeutet Beginn des neuen Wachstums in der Natur. Machen wir uns auf, dieses neue Leben mit einem neuen Bewusstsein zu beginnen!
Verfasserin: Jutta Spitzmüller, MA
A-7432 Oberschützen, Willersdorf 38, phone: 0043/680/1089330
jutta.spitzmueller@utanet.at www.juttaspitzmueller.at
Quellenverzeichnis biographische Daten Willigis Jäger:
Website der Stiftung West-Östliche Weisheit: https://west-oestliche-weisheit.de/verstehen/willigis-jaeger/biografe/
Links und Buchempfehlungen:
https://www.benediktushof-holzkirchen.de https://west-oestliche-weisheit.de
Bücher von Willigis Jäger u.a.:
„Die Welle ist das Meer“, Verlag Herder GmbH „Kontemplation, ein spiritueller Weg“, Verlag Herder GmbH „Auf der Suche nach dem Sinn“ , Verlag Via Nova
Von Frido und Christine Mann ist im S. Fischer Verlag erschienen:
„Es werde Licht“ - Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik.
Links und Buchempfehlungen:
Bücher von Willigis Jäger:
„Die Welle ist das Meer“, Verlag Herder GmbH
„Kontemplation, ein spiritueller Weg“, Verlag Herder GmbH
„Auf der Suche nach dem Sinn“ , Verlag Via Nova
Von Frido und Christine Mann ist im S. Fischer Verlag erschienen:
„Es werde Licht“ - Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik.
Ein riesiges „Innenhalten“ führt zu Entschleunigung unserer hektischen westlichen Welt, lässt vorübergehend die Natur aufatmen durch die Reduktion des Flug- und sonstigen Verkehrs. UND: Politiker aller Staaten stellen den Wert von Menschenleben ÜBER den Wert von Wirtschaftswachstum und Geld! Maßnahmen, die zur Abwendung des Klimawandels schon längst getroffen hätten werden können, werden angesichts der Corona-Krise im Eiltempo beschlossen! Wir besinnen uns auf die Werte des Miteinanders, den Wert des einzelnen Menschenlebens!
Wir werden diese und alle Herausforderungen als Menschheit nur gemeinsam bewältigen.
Was hat uns in diese Krise geführt?
Bis zur Aufklärung haben sich die Menschen kollektiv den unterschiedlichen religiösen Gottesbildern untergeordnet. Mit der Aufklärung begannen Menschen religiöse Autoritäten zu hinterfragen und mit der Technik und Wissenschaft der Moderne starb das alte Gottesbild vom kontrollierenden richtenden Vater. Sosehr diese Entwicklung wichtig war, hat sie insofern über das Ziel hinausgeschossen, als wir mit dem alten Gottesbild auch unsere Verbindung zu einem Größeren Ganzen, das uns übersteigt und verbindet, verloren haben. An diesem Punkt holt uns jetzt eine Krise ein, die fragt: „Wem setzen wir die „Krone“ auf?“ „Für welche Werte leben wir eigentlich?“
Das alte Denken der Trennung hat uns in die Krise geführt: Wir Menschen hier - Gott dort. „Wir“ gegen „die Anderen“. Religion A gegen Religion B. Nation A gegen Nation B, usw. ... Herausführen kann uns nur eine neue Form, die das Verbindende vor das Trennende stellt und ethische Werte wie Fürsorge und Miteinander in den Vordergrund. Eine neue Form des Lebens und Wirtschaftens, in der das Innehalten und Reflektieren mit zur Entwicklung gehört! Dazu haben uns die Religionen immer schon aufgerufen. Der Kern der großen religiösen Traditionen ist die Erfahrung der liebevollen Einheit mit sich selbst, dem Nächsten und dem Großen Ganzen, die Mystiker aller Religionen haben uns das gelehrt. Vom großen Theologen Karl Rahner stammt das Zitat: „Der Fromme/ Der Mensch der Zukunft wird ein Mystiker sein, oder er wird nicht mehr sein.“
Willigis Jäger verwendete den Vergleich der Welle mit dem Meer. Einzelne Wellen tauchen in ihrer individuellen Form aus dem großen Meer auf und kehren dorthin zurück. „Wir sind ein Tanzschritt Gottes“ pflegte er zu sagen, - eine individuell einzigartige Ausformungen des Großen Göttlichen Ganzen, verbunden mit allen anderen Lebewesen.